Gastpredigt von Landrat Armin Kroder

Anlässlich des Reformations-Jubiläums-Jahres hatten die Kirchengemeinden den Landrat des Landkreises Nürnberger Land, Armin Kroder, für eine Gastpredigt gewinnen können. Schon nach der Begrüßung durch Pfarrer Björn Schukat merkte man, dass sich der studierte Jurist seit seiner Kindheit und Jugend intensiv mit den Fragen des Christentums auseinandergesetzt hatte. In einer kurzweiligen und sehr persönlichen Predigt nahm Kroder Stellung zur Frage "Glaube und Politik: Sinnvolle Ergänzung oder unvereinbar?".


Theologisch gebildet verortete er seine eigene Meinung zwischen Martin Luther's "Zwei-Reiche-Lehre" und Karl Barth's "Königsherrschaft Christi". Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum ergänzen sich demnach Staat und Kirche, Glaube und Politik sehr gut. Sie sind weder völlig voneinander trennbar noch einander über- oder unterzuordnen. Persönlich getragen vom Glauben erbat sich Kroder ausdrücklich die Einmischung der Kirche in die Politik. In einer gesunden Verschränkung von Staat und Kirche könne der einzelne dann auch "dem Kaiser geben, was des Kaisers ist und Gott geben, was Gottes ist", so Kroder in Anknüpfung an das Evangelium aus Matthäus 22. Jeder Christ sei aufgefordert, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Das bloße Schlechtreden der Dinge sei keine gute Variante, um die Welt zu verbessern. Bei einem Weißwurst-Frühstück im Pfarrhaus wurde sich anschließend noch einmal intensiv ausgetauscht.